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info-handicap - bulletin de liaison

November 2005

Wie bekommt man einen Blindenführhund in Luxemburg?

Ein Führhund klärt auf...

Ich bin ein Blindenführhund. Diese besondere Auszeichnung bekam ich, weil ich während etwa 6 Monaten in der Blindenführhundschule Centre Paul Corteville in Woippy bei Metz ausgebildet wurde. Bei dieser Ausbildung erlernte ich, blinde bzw. sehbehinderte Menschen zu führen. Ich erlernte zu erkennen, wie viel Platz ein Mensch in der Höhe und Breite braucht, damit ich ihn einwandfrei um gefährliche und unerfreuliche Hindernisse herumführen kann.

Foto: Blindenführhund Urak

Um einen Blindenführhund zu bekommen, musste mein blindes Frauchen zuerst einen Antrag stellen. Dieser Antrag bestand aus 3 Formularen: das Erste musste vom Antragsteller, das Zweite vom Augenarzt und das Dritte vom Hausarzt ausgefüllt werden. Nachdem dieser Antrag von meiner Blindenführhundschule angenommen worden war, wurde mein Frauchen zu einem Besuch der Schule eingeladen. Man wollte herausfinden, wie ein Blindenführhund für mein Frauchen von maximalem Nutzen sein kann. Ein Führhund kann nur dann zum Einsatz kommen, wenn der Blinde bzw. Sehbehinderte sich selbstständig orientieren und fortbewegen kann. Deshalb wurde bei diesem Besuch auch geprüft, wie gut sich mein Frauchen in einer neuen Umgebung zurechtfindet.

Um sich ein Bild zu machen, in welcher Umgebung ich später leben würde, besuchten die Führhundtrainer mein Frauchen auch Zuhause. Sie wollten die Wege kennen lernen, die mein Frauchen jeden Tag zu erledigen hat.

Im nächsten Schritt wurde mein Frauchen mit mehreren Hunden vertraut gemacht. Dabei lernte sie auch mich kennen. Mein Trainer wollte herausfinden, ob mein Frauchen eine Präferenz für einen bestimmten Typ von Hund hat. Irgendwann fiel dann die Entscheidung, dass ich der geeignete Hund für mein Frauchen bin.

Damit mein Frauchen und ich uns in der neuen Situation möglichst rasch zurechtfanden, begleitete mein Trainer uns zwei Wochen lang durch die Eingewöhnungsphase. Dabei mussten wir lernen, die Signale des anderen korrekt zu deuten. Mein Frauchen bekam die Kommandos beigebracht, die sie mir geben muss, damit ich sie nach ihren Wünschen führe. Nach dieser Eingewöhnungsphase waren mein Frauchen und ich bereit, im Team die alltäglichen Wege und Gefahren zu meistern.

Bei meiner Führarbeit trage ich ein ledernes Brustgeschirr, an dem ein Bügel befestigt ist. Wenn Frauchen von mir geführt werden will, nimmt sie diesen Bügel in ihre linke Hand und spürt sehr genau, wie ich mich bewege. Ich zeige meinem Frauchen Stufen und Treppen an und suche auf Aufforderung eine Tür, einen Ampelposten, einen Sitzplatz usw.  Frauchen und ich benutzen auch öffentliche Verkehrsmittel. Es gibt ein luxemburgisches Gesetz, das mir erlaubt, mein Frauchen in Lebensmittelgeschäfte und Restaurants zu begleiten. So kann ich immer mit dabei sein.

Mein Frauchen ist Mitglied des Vereins der "Amis et Maîtres de Chiens Guides d'Aveugles au Luxembourg". Dieser Verein ist ein Ort der Begegnung für Blinde und Sehbehinderte, welche den Blindenführhund als Hilfsmittel zur autonomen Fortbewegung gewählt haben. Falls ihr mehr über Blindenführhunde wie mich erfahren wollt, so könnt ihr das auf der Homepage dieses Vereins tun.

(J.R.)

info-handicap - bulletin de liaison
Ausgabe N° 9 - November 2005 - Seite 8

info-handicap.pdf (114.11 KB)
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Chiens Guides d'Aveugles au Luxembourg   -   www.chienguide.org