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Tageblatt
21.10.2008

Pädagogisches Lehrmaterial zum Thema Blindheit

Ein Koffer voller Wissen

Das Licht anschalten, Zeitung lesen oder kochen: Für jemanden, der sieht, sind diese Gesten keine große Herausforderung im Alltag.

LUXEMBURG - Ganz anders schaut die Sache aus, wenn man blind oder sehbehindert ist. Sich in die Rolle eines Blinden hineinversetzen ist nicht so leicht. Hinzu kommen Berührungsängste gegenüber blinden Mitmenschen.
Bilduntertitel: Die Schulgruppe präsentiert den Koffer
Bilduntertitel: Ein wichtiger Koffer für Schüler und Lehrer

Um diese Scheu abzubauen, haben die "Amis et maîtres de chiens guides d'aveugles" sich etwas einfallen lassen. Auf der Herbstmesse hat die Vereinigung einen Koffer mit Lehrmaterial vorgestellt, der sich an Grundschüler richtet.

Der Koffer, den Lehrer ab Januar 2009 kostenlos ausleihen können, enthält unter anderem ein Lehrbuch, Handbücher über die Brailleschrift, selbst entwickelte Spiele sowie Brillen, die eine Sehbehinderung vortäuschen. "Wir haben vor etwa einem Jahr eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich um die Ausarbeitung des Konzepts gekümmert hat", berichtet Roland Welter, der die Vereinigung 2001 gegründet hat.

Das Thema "Blind sein" wird im Detail behandelt. Nach einer Einführung wird den Kindern der Unterschied zwischen blind und sehbehindert erklärt. Dabei kommen die verschiedenen Brillen zum Einsatz. Interessant dürfte es auch werden, wenn Hilfsmittel aus dem Alltag von betroffenen Personen vorgestellt werden. Mehr Action erleben die Schüler, wenn es darum geht, sich blind durch den Straßenverkehr zu bewegen. Die letzte der insgesamt fünf Unterrichtseinheiten erklärt den Kindern die Ausbildung und die Arbeit von Blindenführhunden. "Der Koffer soll die Akzeptanz von blinden Menschen fördern, und den Schülern zeigen, wie man richtig mit ihnen umgeht.

Allgemeine Ängste abbauen

Im Wesentlichen geht es darum, die bestehenden Berührungsängste abzubauen", erläutert Matthias Schmitt die Idee hinter dem Set. Für Roland Welter ist der Zweck erfüllt, sobald die Kinder ihren Eltern, oder später ihren eigenen Kindern, das Erlernte weitergeben. "Wir können nicht flächendeckend arbeiten. Mit Hilfe der Koffer können wir eine größere Anzahl an Kindern erreichen", weiß Matthias zu berichten. Die Koffer befinden sich zurzeit noch in der Erprobungsphase. Parallel zum Koffer hat die Vereinigung noch andere Ziele verfolgt. So setzten sich die Mitglieder für ein behindertenfreundliches Umfeld ein. "Oftmals werden Maßnahmen umgesetzt, ohne vorher Rücksprache mit uns zu halten. Manchmal sind diese dann unnütz", bedauert Roland. Doch alles in allem freut er sich, dass es langsam in die richtige Richtung geht. So seien mittlerweile vor allem neuere öffentliche Einrichtungen den Regeln der "Barrierefreiheit" entsprechend errichtet worden. Ganz zufrieden ist er jedoch noch nicht: "Et gëtt nach ëmmer eppes ze dinn", meint er abschließend.

asc


Lehrer, die einen der zehn Koffer kostenlos ausleihen möchten, können sich unter secretariat@chienguide.org oder www.chienguide.org informieren

 

 

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Chiens Guides d'Aveugles au Luxembourg   -   www.chienguide.org