1916

Der deutsche Geheimrat Dr. Gerhard Stalling, Vorsitzender des "Deutschen Vereins für Sanitätshunde" gründete mit Unterstützung des Kriegsministeriums die erste Blindenführhundschule der Welt in Oldenburg.

Die kostenlose Abgabe erfolge zunächst nur an Kriegsblinde. 1919 wurden 539 Kriegsblinde mit Führhunden versorgt und um 1920 waren 867 Hunde im Einsatz. Die Oldenburger Führhundschule unterhielt im Laufe der nächsten Jahre 9 Filialbetriebe (in Bonn, Breslau, Dresden, Essen, Freiburg, Hamburg, Magdeburg, Münster und Hannover) und bildete jährlich bis zu 600 Führhunde aus. Nicht nur deutsche Kriegs- und Zivilblinde erhielten diese Hunde, sondern auch Blinde in England, Frankreich, Spanien, Italien, Amerika, Kanada und Russland wurden mit Führhunden versorgt. Das Unternehmen musste 1926 seinen Betrieb aus finanziellen Gründen einstellen.

1926

Es entstand jedoch eine zweite Führhundeschule in Potsdam, die bahnbrechende Erfolge lieferte und das Mekka der Führhundeausbildung wurde. In dieser Schule wurden gleichzeitig 100 Hunde ausgebildet, von denen ca. 12 pro Monat als ausgebildete Hunde übergeben werden konnten. Bis 1941 hatte die Schule über 2500 Hunde abgegeben, von denen nur 6% aufgrund mangelnder Ausbildung zurückgenommen werden mussten. 1952 fand diese Schule durch das DDR-Regime ihr jähes Ende.

1927

Die Erfolge der Potsdamer Schule wurden im In- und Ausland mit Interesse verfolgt und die Amerikanerin Dorothy Harrison Eustis arbeitete mehrere Monate unbezahlt mit, um die Methodik dieser Schule zu studieren.